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Auszug aus der Einführung von Barbara Cohn, M.A.:

Ein Spaziergang durch ein beschauliches niedersächsisches Dorf - fast geht man vorbei an dem zunächst unscheinbaren kleinen Eckhaus, gäbe es nicht zwei Besonderheiten, die den flüchtigen Blick innehalten lassen. [...] Wer - aufmerksam geworden und etwas indiskret - durch die Glasscheibe der äußeren Eingangstür des Haupthauses schaut, erkennt eine abstrakt figurierte, künstlerisch eindrucksvoll gestaltete Innentür.

Das Haus, ein Malerhaus, soll hier beschieben werden. [...] Es ist die Welt des Malers A. Wiard Wiards, der hier mit seiner Frau zurückgezogen lebt und im Atelier des kleinen Nebenhauses arbeitet. Nur wenige Schritte auf dem Fußbodenmosaik im Eingangsbereich des Haupthauses - und den Besucher umfängt ein Meer aus rhythmischen Linien und farbigen Formen. Das Auge kommt nicht zur Ruhe: Wände, Decken, Türen, Schränke, nahezu alle Flächen in allen Räumen sind einbezogen in die Bilderwelten des A. Wiard Wiards, die überwiegend dem klassischen Referenzsystem verhaftet sind, also der Bibel und der griechischen Mythologie.

[...]

So z.B. das Wandbild DIE SINTFLUT (Nr. 71): unterbrochen von ausgesparten Türöffnungen, ungleich in der Höhe durch versetzte Ebenen im Haus und eingepasst in eine Dachschräge. Unbemalt schließlich und ganz eigene Akzente setzend sind lediglich die freigelegten schwarzen Balken der teilweise noch originalen Fachwerkwände.

Nichts an diesem "gemalten Ort" ist museal oder artifiziell. Es ist auch keine Bildergalerie mit Wohnbereich, sondern es ist ein Lebensraum inmitten von Bildern, alltagsfest, aber eben auch eine Inspirationsquelle, ein Ort der Kontemplation und Selbstfindung in einer - so Wiards - als bedrohlich empfundenen Gegenwart.

[...]

Wer in die Bilderwelten des A. Wiard Wiards eingetaucht ist, dem fällt es schwer, wieder Abstand zu gewinnen, wieder in die Alltäglichkeit zurückzukehren. Wäre es nicht ein gänzlich privater Raum: man möchte einladen, einen Spaziergang durch das Haus zu machen, das nur scheinbar so unscheinbar ist, und sich einzulassen auf all die Geschichten, die dort erzählt werden.

Titel: Bilder - Haus | Haus - Bilder. Ein Leben mit Mythen, 1. Ausgabe 2008, ISBN 978-3-00-023966-3, geb. Ausgabe, 21 x 29,7 cm, 160 S., 156 Farb-Abbildungen, teilweise doppelseitig.

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Herakles' II. Tat (Mosaik aus Muranoglas, Abb. Nr. 33). Der Lernäischen Schlange Köpfe hieb er ab und ...

Tod des Herakles (Ausgemalte Gaube, Abb. Nr. 35). Mit Nessos' Hemd bekleidet, von unerträglichen Schmerzen, gequält, ließ er einen Scheiterhaufen errichten und warf sich ins Feuer

Medea (links, Deckengemälde, Abb. Nr. 36). Verkannt sind Ihre Werke und Taten?
Stymphalische Vögel (rechts, Deckengemälde, Abb. Nr. 37). Herakles' V. Tat. ...er tötete sie, die ihre Federn wie Pfeile verschießen konnten.

Dido (Deckengemälde, Abb. Nr. 66). Aeneas, landend an der Küste Afrikas, Dido liebend und sie verlassend.